Bereits zum sechsten Mal trafen sich Hansruedi, Paul, Martin und Koni zu einer kulinarischen Weinreise. Dieses Jahr führte uns die Reise ins nahe gelegene Drei-Seen-Land. Neben dem kulinarischen Programm erwartete uns am zweiten Tag anstelle einer Weindegustation eine besondere Aktivität völlig anderer Art…

Pünktlich um 17:00 Uhr starteten wir den Motor unserer Reiselimousine. Besser als erwartet kamen wir durch den Feierabendverkehr, so dass wir bereits um 18:45 Uhr in Ligerz am Bielersee eintrafen. 2012.10.05_Seeland_001 Wir bezogen unsere Zimmer im Hotel-Restaurant Kreuz  und freuten uns schon mächtig auf den ersten Tropfen. Die erste Flasche (ein Chasselas vom Haus eigenen Rebberg) war schnell geleert und so folgte noch eine weitere zum feinen Flammkuchen der uns von der Wirtin als Knabberei empfohlen wurde. Auch die zweite Flasche war schnell wieder leer! Ja der Durst war gross… vielleicht etwas zu gross… 2012.10.05_Seeland_002 Nachdem der erste Hunger gestillt und der erste Durst gelöscht war, wurde uns eine Krebssuppe serviert (dazu passte ein Pinot Gris hervorragend). Anschliessend folgte ein Salat mit geräuchterten Fischfilets und Chnoblibrot. Der Hauptgang wurde individuell bestellt: Kalbsleberli mit Spätzli oder Rösti, Rindsfilet an Pfeffersauce und ein Zanderfilet wurden genussvoll verspeist. 2012.10.05_Seeland_005 2012.10.05_Seeland_004 2012.10.05_Seeland_003 Selbstverständlich gehörte dazu auch ein feiner Pinot Noir. Es sollte noch ein zweiter folgen, denn als Abschluss wurde uns noch eine kleine Käseauswahl serviert. Wer jetzt genau mitgezählt hat weiss, dass wir fünf Flaschen Rebensaft an diesem Abend getrunken haben!
Das war aber noch nicht genug, denn ein «Verdauerli» musste einfach sein. Regionale Spezialitäten interessieren uns immer, darum hat Hansruedi eine Runde «Lie» bestellt. Erste Recherchen (Smartphone sei Dank) ergaben als Resultat «Norwegischer Vorname»… Naja, das war wohl ein Fehlversuch! Beim zweiten Anlauf klappte es dann. Es handelt sich um einen Schnaps welcher im Gegensatz zum Marc nicht aus dem Traubentrester, sondern aus dem Hefesatz gebrannt wird, der im Fass nach dem Ende der Gärungsphase des Fruchtmostes zurückbleibt. (Quelle Wikipedia) Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten auf jeden Fall gab es danach noch einen Schlummerbecher (Bier) oder auch zwei.
Der Schlaf kam schnell und der Brummschädel am Morgen leider auch… Beim einen etwas mehr als bei den anderen. Dafür begrüsste und die Sonne herrlich über dem Bielersee. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Ligerz und fuhren weiter Richtung Murten. Dort bezogen wir die Zimmer im Hotel Murten. Normalerweise folgte nun jeweils ein kleiner Stadtbummel und am frühen Nachmittag eine Weindegustation. Dieses Jahr sollte es etwas sportlicher werden, denn immer nur trinken geht nicht! Murten ist der ideale Ausgangspunkt für Radtouren im Drei-Seen-Land. Also hat Hansruedi bereits im Voraus vier Flyer reserviert. Wir alle waren gespannt auf unsere erste «Flyertour», welche uns an alle drei Seen führen sollte. 2012.10.05_Seeland_006 Kurze Erklärung wo man «Gas» geben kann und los gings. Was für ein Spass! 2012.10.05_Seeland_009 Flott ging es vorwärts Richtung Bielersee. 2012.10.05_Seeland_008 Trotz aller technischen Rafinessen fehlte bald ein Teilnehmer… Nach einigen Telefonaten und Navigationsanweisungen war der Vermisste aber schnell wieder gefunden. 2012.10.05_Seeland_007 Die Strecke führte uns auf sehr schönen Neben- und Naturstrassen zu unserem ersten Zwischenhalt Erlach am Bielersee. Der Zufall wollte es, dass Koni bereits einen Monat zuvor mit dem Rennvelo nach Erlach fuhr und Zielstrebig den grossen Campingplatz direkt am See anvisierte. Der erste See der Drei-Seen-Tour war damit erreicht und die Akkus noch lange nicht leer… bei den Flyern! Ein Teilnehmer schwächelte trotz der elektrischen Unterstützung bereits. Vermutlich war der etwas übermässige Weinkomsum des Vorabends doch ein wenig zu viel! Somit fuhren wir halt nur noch zu dritt weiter an den Neuenburgersee währenddem der vierte Mann auf direktem Weg zurück nach Murten fuhr.
Nach etwa einer weiteren Fahrstunde mit einigen Höhenmetern erreichten wir den Neueenburgersee und strandeten wieder an einem Campingplatz um unsere Batterien mit einem Croque Monsieur wieder ein wenig aufzuladen. Zuviel durften wir nicht essen, denn am Abend stand ja noch ein weiterer kulinarischer Höhenflug auf dem Programm. Nach dieser Stärkung fuhren wir mit kleinem Umweg zurück nach Murten. Das Flyerfahren war ein tolles Erlebnis, doch wir werden wohl alle noch ein wenig warten bis so ein Elektroesel in unseren Kellern steht. Ingesamt fuhren wir knapp 73 Kilometer in 3:23 Stunden (reine Fahrzeit) und erklommen dabei genau 500 Höhenmeter!
Auf dem Rückmarsch vom Bahnhof (Flyerstation) zum Hotel schlenderten wir durch die schöne Altdstadt von Murten. Wir mussten noch einen Platz für das Abendessen reservieren. Die Wahl fiel auf das Restaurant «Käserei».
Ein wenig frisch machen, ein Bierchen zum Apéro und schon bald waren die vier lukullischen Geniesser unterwegs zum Restaurant Käserei Murten. Das Restaurant überrascht durch ein sehr angenehmes und modernes Ambiente. Wir wählten alle das vorgeschlagene Menu, jedoch ohne Weinreise (fünf passende Weine zu jedem Gang). 2012.10.05_Seeland_011 Unser Sommelier Hansruedi wählte selber drei Weine aus dem reichhaltigen Sortiment. Leider war der Abend viel zu schnell zu Ende, die sportlichen Aktivitäten und der etwas übermässige Weinkonsum des Vorabends zeigten ihre Wirkung, so dass alle vier bald tief und fest schlummerten. Das Wetter am Sonntag meinte es mit uns und und den Läufern des Murtenlaufs nicht besonders gut! 2012.10.05_Seeland_010 Bei Nieselregen starteten die Teilnehmer, wir waren froh konnten wir das Spektakel aus dem tockenen beobachten. Damit ging die kulinarische Reise ins Seeland schon wieder dem Ende entgegen! Wir freuen uns jedoch bereits auf die nächste Reise welche uns an die erste Destination in dieser Zusammensetzung (Hansruedi, Paul, Martin und Patrik) zurückführen wird…